Sie möchten Soziotherapeut/in werden?
Die Antwort auf die Frage, ob es eine Ausbildung für Soziotherapie gibt lautet: Ja und nein. Es gibt (leider) verschiedene Anbieter, die eine „zertifizierte Ausbildung“ für viel Geld anbieten. Wir als Interessenvertreter der Soziotherapeuten distanzieren uns aus folgenden Gründen gegen solche „Ausbildungsangebote“:
- Die aktuell angebotenen „Ausbildungen“ schließen mit irgendeinem „Zertifikat“ irgendeines selbsternannten Instituts ab und haben keinen Wert.
- Falls man eine solche Ausbildung bezahlt / absolviert hat, dann hat man keine Garantie, dass man von den Krankenkassen / Krankenkassenverbänden als Soziotherapeut anerkannt wird.
- Die Ausbildungsinhalte sind meist unzureichend, um als Soziotherapeut tätig zu werden.
Wir als Verband setzen uns für eine grundständige Ausbildung / Qualifikation zum Soziotherapeuten/in ein und möchten mit Hochschulen sowie Bildungsinstituten kooperieren.Bis dahin unterstützen wir neue Anbieter und Einzelpersonen beim Werdegang zum Soziotherapeut/in.
Die Krankenkassenverbände in Berlin und Brandenburg können Verträge mit einzelnen Leistungsanbietern schließen. Federführend bei der Anerkennung und Zulassung von Soziotherapieanbietern in Berlin ist Herr Hartmann, der, mit Sitz in der BIG direkt, im Namen aller Krankenkassen und Kassenverbände Leistungsanbieter zulässt. In Brandenburg ist eine Kollegin des Vdek dafür zuständig.
Um in Berlin / Brandenburg Soziotherapie anbieten und mit den Krankenkassen abrechnen zu dürfen, muss man:
Angehöriger einer der folgenden Berufsgruppen sein:
Sozialarbeiter/Sozialpädagogen mit einem staatlich anerkannten Abschluss
(Diplom, Bachelor / Master) einer Hochschule O D E R
Psychologe/in mit einem staatlich anerkannten Abschluss (Diplom, Bachelor /
Master) einer Hochschule O D E R
– Gesundheits- und Krankenpflegekraft mit Weiterbildung im Bereich Psychiatrie O D E R
– Ergotherapeut/in mit einem staatlich anerkannten Abschluss (Diplom, Bachelor/Master) einer Hochschule und einer Weiterbildung im Bereich Psychiatrie.
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Man muss eine vorherige mindestens dreijährige psychiatrische Berufspraxis nachweisen können, davon mindes- tens ein Jahr in einer Einrichtung der regionalen psychiatrischen Pflichtversorgung (allgemein-psychiatrischen Krankenhaus oder psychiatrischen Abteilung, psychiatri- schen Tagesklinik, psychiatrischen Institutsambulanz) oder ein Jahr in einer Einrich- tung der ambulanten sozialpsychiatrischen Versorgung nach.
- Und den Naweis über folgende theoretischen und praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten / Abschlüsse erbringen:
– Kenntnisse der psychiatrischen Erkrankungen (Krankheitsbilder, Verlauf, Behand- lungsmethoden)
– Kenntnisse und praktische Erfahrungen mit schwer psychisch Kranken, insbeson- dere im Hinblick auf deren Verhaltensweisen und Krisenfrühwarnzeichen
– Kenntnisse und Erfahrungen in koordinierender und begleitender Unterstützung und Gruppenarbeit
– Kenntnisse über komplexe, aktivierende und handlungsorientierte Methoden und Verfahren
– Kenntnisse in der Aufstellung und Umsetzung von soziotherapeutischen Betreuungsplänen
– Kenntnisse in der Formulierung von Therapiezielen
– Kenntnisse in der Dokumentation von Behandlungsverläufen
– Kenntnis des gemeindepsychiatrischen Verbundsystems
– Kenntnis des Sozialleistungssystems und einschlägige Rechtskenntnisse in Bezug auf Menschen mit psychischen Erkrankungen / Behinderungen
Einen anderen Weg gibt es derzeit nicht, um in Berlin / Brandenburg anerkannter Anbieter von Soziotherapie zu werden. Wir als Landesverband unterstützen Sie mit unserer Kompetenz bei der „Beantragung“ oder Anerkennung ihres Berufes und ihrer Ausbildungen. Sprechen Sie uns über unser Kontaktformular darauf an.
Ist die Zulassung überall gleich? Die Diskrepanzen zwischen den Bundesländern
Jedes Bundesland hat leider eigene Regeln, eigene Preise der Leistungsvergütung und andere Wege der Zulassung. In anderen Bundesländern (Vorzeigebeispiel NRW) ist es dem Berufs-/Bundesverband der Soziotherapeuten e.V. gelungen, einen Rahmenvertrag mit den Krankenkassen / Krankenkassenverbänden zu schließen. In Bundesland NRW sind derzeit die bundesweit besten Leistungsvergütungen vereinbart. Sie liegen in NRW derzeit bei rund 70 EUR pro Soziotherapieeinheit. Die zweite großartige Neuerung in NRW ist, dass der Berufs- / Bundesverband der Soziotherapeuten e.V. die Macht übertragen bekommen hat, Soziotherapeuten zu prüfen und zuzulassen. Im Gegensatz zu Berlin entscheiden hier immer noch die Krankenkassen, wer Soziotherapeut werden darf und wer nicht und die Preise liegen derzeit bei 54,87 EUR pro Leistungseinheit. Berliner Soziotherapeuten sind zu 80% bei größeren Trägern angestellt arbeitend, es gibt in Berlin nur 4 freischaffend selbstständige Soziotherapeuten/innen. Die großen Träger sind alle im Paritätischen Wohlfahrtsverband organisiert und verhandeln jährlich mehr oder weniger gut mit den Krankenkassen über neue Vergütungen. Der Berliner Landesverband für Soziotherapie strebt eine bundesweit einheitliche Vergütung von Soziotherapeuten an und setzt sich aktiv dafür ein.
Die wichtigsten Richtlinien hier als Übersicht:
Wir wollen Ihnen helfen Soziotherapeut/in zu werden
Der Berliner Landesverband für Soziotherapie befindet sich derzeit noch in Gründung. Herr Alexander Graef ist im Vorstand des Berufs- /Bundesverbandes der Soziotherapeuten ehrenamtlich tätig. Alexander Graef wird Ihnen helfen, dass Sie den Prozess zur Anerkennung schaffen und einen guten Vertrag mit den Krankenkassen erhalten.
Zudem setzt sich der Landesverband dafür ein, dass es eine grundständige Ausbildung für Soziotherapie in Kooperation mit einer Hochschule geben wird.
Wenn Sie Interesse oder Fragen haben und Hilfe benötigen, dann melden Sie sich bitte über das folgende Kontaktformular.
Im Gegensatz zu Psychotherapeuten gibt es vergleichsweise nur sehr wenige Soziotherapeuten. Um Ihnen die Situation in Berlin darzustellen: etwa 10.000 tätige Psychotherapeuten, aber nur etwa 20 Soziotherapeuten.